Homepage der Joseph-Christian-Gemeinschaftsschule Riedlingen

Unser Namensgeber

Johann Joseph Christian


Johann Joseph Christian wurde am 12.06.1706 in Riedlingen, als Sohn des Melchior Christian, Unterlehrer an der Riedlinger "Deutschen Schule" und der Anna Maria Walz, geboren.

1720 trat er nach siebenjähriger Schulzeit eine Lehre bei dem Bildhauer Johann Eucharius Hörmann in Biberach an. Im Jahre 1727 kehrte er nach Biberach zurück, um die Geschäfte seines verstorbenen Lehrherrns abzuwickeln. Sein Gesuch um Bleiberecht wird wegen Schulden abgewiesen. Der Versuch, nun in seiner Geburtsstadt Riedlingen das Bürgerrecht zu erlangen, scheitert ebenfalls. Zur Erlangung des Bleiberechts verlobte er sich mit einer Villinger Apothekerstochter, jedoch erfolgte die kurzfristige Entlobung, bevor der Antrag gestellt ist.

Erneute Abweisung eines neuerlichen Gesuchs mit der Begründung: Es gebe bereits einen Bildhauer in der Stadt.

1728 heiratete er Maria Jacobine Rosine Wocherin aus Wald und erzwang das Bleiberecht durch die Zahlung eines Hohen Bürgergeldes, welches er in Raten abstottern musste.

Durch den Fürstbischof von Konstanz, Johann Franz Schenk von Stauffenberg aus Wilflingen, erhielt er 1731 den Großauftrag, den Hochaltar der Patronatskirche zu bauen.

Weitere Großaufträge folgten, die unter Umständen einen zeitlichen Rahmen von annähernd zehn Jahren umfassten, so zum Beispiel

  • das Benediktinerkloster in Zwiefalten
  • die Beneditkinerabtei in Ottobeuren
  • die Stiftskirche in Bad Buchau
  • das Chorgestühl der Wiblinger Klosterkirche
  • Der große Arbeitsumfang konnte nur bewältigt werden, indem immer mehr Stuckarbeiten gegenüber den vorher üblichen Holzschnitzskulturen angefertigt wurden. Hierin erwies sich Johann Joseph Christian als wahrer Meister.

Zahlreiche Werke sind in der näheren und weiteren Umgebung von Riedlingen zu bewundern.

Am 22.06.1777 starb Johann Joseph Christian in Riedlingen.

Von elf seiner Kinder überlebten drei, wovon der 1739 geborene Sohn Franz Joseph Friedrich das Handwerk des Bildhauers vom Vater gelernt hat.


"Das eigentliche Phänomen des christianischen Werkes besteht darin, dass es eine einzigartige Synthese von Stuckbildhauerei und Holzschnitzkunst darstellt. Diese Doppelbegabungen sind äußerst selten." (G. Woeckel, 1958)

Der Namensgeber der Riedlinger "Joseph-Christian-Gemeinschaftsschule" hat sich trotz Widrigkeiten und Rückschlägen nie entmutigen lassen. Er lebte im sicheren Wissen seine Begabung und hat daher sein Können durch Beharrlichkeit und Fleiß zeitlebens bis zur Meisterschaft vorantreiben können.

Wir sehen darin ein Vorbild und eine Verpflichtung für unsere Schüler.


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